Aktuelles


Patienten unserer Praxis können für die Infektsprechstunde (AKUT aufgetretene Infektzeichen wie Fieber, Husten, Ausschlag usw., Beschwerden nicht länger als 5 Tage) für den gleichen Tag einen online einen Termin vereinbaren. Bitte klicken Sie auf diesen Link.


Akutsprechstunde

Unsere Akutsprechstunde (Infektsprechstunde) findet immer in unseren Praxisräumen im Erdgeschoß statt, es sei denn, es wird Ihnen bei der Terminvergabe etwas anderes mitgeteilt. Falls die Sprechstunde im 2. Stock stattfindet, hängen wir eine Information an die Tür der Akutpraxis.


Unter diesem Link finden Sie eine gute Zusammenfassung zur aktuellen Problematik in der Kinder- und Jugendmedizin.


Liebe Eltern,

die medizinische Versorgung von Kindern und Jugendlichen ist nicht nur unser Beruf – für viele von uns ist es eine Berufung, sich um die Gesundheit Ihrer Kinder zu kümmern. Leider haben sich die Rahmenbedingungen, unter denen wir arbeiten, seit Jahren verschlechtert. Insbesondere wird es für uns immer schwieriger, Personal für unsere Praxen zu finden. Denn im Gegensatz zum Pflegepersonal in Krankenhäusern erhalten unsere Medizinischen Fachangestellten keinen staatlichen Lohnzuschuss. Wir niedergelassene Ärztinnen und Ärzte versuchen dies natürlich auszugleichen – seit 2011 sind die Honorare unsere Medizinischen Fachangestellten (MFA) um 45% gestiegen – aber um wirtschaftlich arbeiten zu können, müssen auch die Einnahmen entsprechend angepasst werden. Und dies ist nicht der Fall – im Gegenteil. Aufgrund von leeren Kassen werden Nullrunden für die Jahre 2023 und 2024 verordnet. Der Arztberuf – insbesondere in eigener Praxis – wird so immer unattraktiver. Viele unserer älteren Kolleginnen und Kollegen finden schon jetzt keine Nachfolge für die Praxis. Die gesamte ambulante Versorgung Deutschlands - einzigartig in der Welt – ist in Gefahr. Wir wollen das nicht akzeptieren und haben daher beschlossen, im Oktober mit Protesten zu beginnen. Am 10.10.2022 werden wir am Vormittag für 2 Stunden keine Patienten behandeln. Und das ist erst der Anfang. Um den Verantwortlichen in der Politik, bei den Krankenkassen und vor Ort klarzumachen, wie ernst die Lage in unseren Praxen ist, benötigen wir auch Ihre Unterstützung. Im Anhang finden Sie eine ausführliche Beschreibung unserer Situation und auch eine Briefvorlage für ein Schreiben an den Gesundheitsminister Herrn Prof. Dr. Karl Lauterbach MdB, die Sie auch für eigene Kommunikationskanäle nutzen können, wie für „Social Media“ oder für eine Sendung an den eigenen Bürgermeister oder an die eigene Krankenkasse – jede Hilfe ist willkommen. Wir möchten auch in Zukunft eine gute medizinische Versorgung für Ihre Kinder sicherstellen – denn Kinder sind unsere Zukunft.

Bitte unterstützen Sie uns mit dem Protestbrief die Sie unten herunterladen können. Wenn Sie Kraft und Zeit finden - wenden Sie sich an ihren lokalen Bundestagsabgeordneten. Es ist in Ihrem eigenen Interesse. Fordern Sie Änderungen und Respekt vor der Leistung ein, die unsere Teams täglich für Sie stemmen.


Informationen zur FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis)

Wie jedes Jahr im März hat die StIKo Empfehlungen zur FSMEveröffentlicht.

Damit Sie  die Empfehlungen besser einordnen können, haben wir Ihnen die wichtigsten Infos hier zusammengefasst

Die FSME wird neben der Lyme-Borreliose durch Zecken übertragen. Hauptinzidenzgebiete in Deutschland sind Bayern und Baden-Württemberg.

Im Jahr 2022 wurden dem RKI 546 FSME-Erkrankungen gemeldet, von denen bei 462 nur Deutschland als mögliches Infektionsland genannt wurde.

Bei 55% wurden neurologische Symptome gemeldet. Es gibt Daten daß bis zu 85% der Erkrankungen neurologische Symptome verursachen können.

Das Risiko schwer zu erkranken (neurologische Symptome) steigt ab dem Alter von 40 Jahren an.Die Mehrzahl an Erkrankungen findet zwischen Mai und Oktober statt.

Krankeitsverlauf

FSME verläuft bei Kindern meist leichter als bei Erwachsenen und älteren Jugendlichen. Etwa ein bis zwei Wochen nach dem Zeckenstich treten zunächst für wenige Tage grippeähnliche Symptome mit Fieber, Kopfschmerzen, Erbrechen oder Schwindel auf, die sich nach einigen Tagen wieder zurückbilden. In den meisten Fällen ist danach die Krankheit überstanden.

In einem zweiten Krankheitsgipfel können Zeichen einer Gehirnhautentzündung mit hohem Fieber, starken Kopfschmerzen, Nackensteifigkeit und Erbrechen auftreten. Das Gehirn selbst und das Rückenmark werden bei Kindern aber seltener angegriffen als bei Erwachsenen.

Meist heilt die Krankheit auch nach schweren Krankheitsverläufen ohne bleibende Schäden aus. Bei etwa einem Viertel der erkrankten Kinder kann es zu einer schweren Erkrankung kommen, die bei etwa zwei von 100 erkrankten Kindern Langzeitschäden an Gehirn und Nerven verursacht.

Definition Risikogebiet

Um die Definition eines FSME-Risikogebietes zu verstehen, muß man leider etwas ins Detail gehen:

Ein Kreis wird als FSME-Risikogebiet definiert, wenn die Anzahl der übermittelten FSME-Erkrankungen in mindestens einem der Fünfjahreszeiträume 2002 – 2006, 2003 – 2007 usw. bis 2018 – 2022 im Kreis ODER in der Kreisregion (bestehend aus dem betreffenden Kreis plus allen angrenzenden Kreisen) signifikant (p < 0,05) höher liegt als die bei einer Inzidenz von 1 Erkrankung/100.000 Einwohner erwartete Fallzahl. Da es in den letzten 20 – 30 Jahren keine Anzeichen für ein Erlöschen von FSME-Naturherden in den bestehenden Risikogebieten gegeben hat und weil die Impfquoten zwischen 2006 und 2009/2010 deutlich angestiegen waren, wurde auf einem FSME-Expertentreffen im November 2011 entschieden, dass ein Kreis mindestens 20 Jahre lang seinen Status als Risikogebiet behalten sollte.

Inzidenz

Die Inzidenz für die Stadt München betrug 1,07 Fälle/100000 Einwohner in den letzten 5 Jahren.

Die Inzidenz für die den Landkreis München betrug 2,86 Fälle/100000 Einwohner in den letzten 5 Jahren.

Der Landkreis mit der höchsten Inzidenz in Bayern ist Amberg-Sulzbach mit 50,90 Fällen/100000 Einwohner in den letzten 5 Jahren. Hier ist die Inzidenz im Vergleich zum Zeitraum 2017-2021 sogar von 55,31 Fällen/100000 gesunken.

Im Vergleich: die Inzidenz für die andere durch Zecken übertragene Erkrankung Lyme-Borreliose beträgt etwa 30/100000 pro Jahr.

Die Gesamtinzidenz einer FSME-Erkrankung für Kinder und Jugendliche in Bayern und Baden-Württemberg lag für das Jahr 2022 bei etwa 1,4 Fällen pro 100000 Einwohner.

Bild 1: Erkrankungshäufigkeit bei Kindern und Jugendlichen in Deutschland im Jahr 2021 (Alter in Jahren)

Impfung

Die StIKo empfiehlt eine Impfung gegen FSME für

▶ Personen, die in Risikogebieten wohnen oder arbeiten und dabei ein Risiko für Zeckenstiche haben

 und

▶ Personen, die sich aus anderen Gründen in Risikogebieten aufhalten und dabei ein Risiko für Zeckenstiche haben.

Ein zeitlich begrenzter Impfschutz (etwa für Feriengäste aus Nichtrisikogebieten) erfordert mindestens zwei Gaben des Impfstoffs; ein länger bestehender Impfschutz jedoch drei Gaben (Grundimmunisierung). Die erste Auffrischimpfung erfolgt nach drei bis 5 Jahren, weitere Auffrischimpfungen werden je nach Altersgruppe und verwendetem Impfstoff in Abständen von 3–5 Jahren empfohlen. Bei Einhaltung dieser Zeitabstände betrug die Impfeffektivität bei ≥ 3 Impfstoffdosen laut einer kürzlich erschienenen Studie 96,6 %. Bei Überschreitung der Zeitabstände betrug die Impfeffektivität (≥ 3 Impfstoffdosen) immer noch 91,2 %, wenn die letzte Impfung weniger als 10 Jahre zurücklag.

Die Impfung ist ab dem ersten Geburtstag möglich. Die Impfung kann bei Kindern unter 3 Jahren in 15% der Fälle zu schwereren Fieberreaktionen führen, weshalb eine Impfung in dieser Altersgruppe nur bei hohem Expositionsrisiko empfohlen wird.

Faktenblatt zur Impfung:

Zusammengefasst heißt das:

  • eine schwere FSME-Infektion bei Kindern ist selten
  • insbesondere Erwachsene sind gefährdet schwerer zu erkranken (falls Sie Ihr Kind impfen lassen, sollten Sie Ihren Impfschutz überprüfen; wir können Sie in der Praxis impfen)
  • die Impfung schützt gut und nach 3 Dosen auch lang
  • sie schützt nicht gegen die Lyme-Borreliose, das heißt ein Absuchen des Körpers nach Zecken nach einem Aufenthalt im Freien ist sehr wichtig

Quellen: RKI, Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung


Informationen zum RS-Virus (RSV)

RS-Viren (respiratorische Synzitialviren) gehören jedes Jahr zu den häufigsten Erregern von respiratorischen Infekten. Bis zum 2. Geburtstag haben nahezu 100% der Kinder eine durch RSV verursachte Infektion durchgemacht. Sehr wenige Kinder (ca. 2%) erkranken so schwer, daß sie im Krankenhaus behandelt werden müssen. Meist sind dies sehr junge Kinder, die bisher noch nicht durch RS-Viren erkrankt waren. Die durchgemachte Infektion schützt nicht vor weiteren Infektionen, diese verlaufen allerdings meist mit milden Symptomen.

Es gibt für gefährdete Säuglinge, die ein besonders hohes Risiko haben schwer zu erkranken (extreme Frühgeburtlichkeit, schwere Herzfehler u.a.), eine Prophylaxe, die alle vier Wochen für 5-6 Monate intramuskulär verabreicht werden muß. Falls Ihr Kind eine Indikation für eine RSV-Prophylaxe hat, sprechen wir Sie darauf an. Seit 2023 ist ein Wirkstoff zugelassen, der nur einmalig verabreicht werden muß, für diesen gibt es noch keine STiKo-Empfehlung.